


Dirk Schmidt: (Musik) Herzlich willkommen zum Podcast „Impulse für deine Motivation“. Mein Name ist Dirk Schmidt. Du kannst dich wieder auf ein sehr emotionales und inspirierendes Gespräch mit meinem heutigen Gast, der Markenexpertin, Carmen Brablec, freuen. Im ersten Teil des Podcasts erzählt Carmen von ihrem Weg aus ihrem Angestelltenverhältnis in ihre Selbstständigkeit. Ja und der Mut, der dazu gehört hat und wie sie mit großen Rückschlägen auf ihrem Weg umgegangen ist. Außerdem lernst du ein paar exklusive Selbstmotivationsstrategien von Carmen für deinen Alltag kennen. Und nun wünsche ich dir ganz, ganz viel Spaß beim ersten Teil unseres Gesprächs. Lieben Gruß, dein Dirk. (Musik)
Dirk Schmidt: Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe „Impulse für deine Motivation“. Und ich freue mich heute ganz, ganz besonders, eine bezaubernde Gesprächspartnerin, ja entdeckt, gefunden zu haben und sie hat auch Zeit mitgebracht für ein interessantes Interview für euch. Und es ist die bezaubernde Markenexpertin, die in Deutschland Expertin und Führerin ist in dem Segment Carmen Brablec.
Carmen Brablec: (lacht) Das ist der klassische Stolperstein in der Moderation Brablec.
Dirk Schmidt: Brablec.
Carmen Brablec: Genau. Alles gut.
Dirk Schmidt: Herzlich Willkommen. Schön, dass du da bist.
Carmen Brablec: Ja, ich freue mich sehr für die Einladung, Dankeschön.
Dirk Schmidt: Ist ja ein Heimspiel für dich.
Carmen Brablec: Ja, endlich mal. Mal was Neues.
Dirk Schmidt: Du in Düsseldorf, ich in Düsseldorf.
Carmen Brablec: Ja, besser kann es ja nicht laufen. Trotzdem haben wir eine Ewigkeit gebraucht, bis wir uns zusammen gefunden- (lacht)
Dirk Schmidt: Bis wir einen Termin gefunden haben.
Carmen Brablec: Genau.
Dirk Schmidt: Carmen, dich kennen ja ganz viele Menschen. Erzähl mal kurz, vielleicht gibt es noch ganz wenige, die dich noch nicht kennen.
Carmen Brablec: Och, eine ganze Menge mit Sicherheit noch.
Dirk Schmidt: Was machst du?
Carmen Brablec: Was mache ich. Ich bin Markenstrategin, wie du gerade auch schon angedeutet hattest, ich kümmere mich darum, also meine Zielgruppe sind mittelständische Unternehmen, die erklärungsbedürftige „Produkte“ haben und ich zeige denen mit Markenstrategien wie sie sichtbar und begehrenswert werden. Es geht nämlich darum, den Akquisespieß mal rumzudrehen, also den Kunden nicht mehr hinterherzurennen. Und wir reden nicht nur von Kunden, wir reden von Mitarbeitern, wir reden von Investoren, also der Zielgruppe, sondern dafür zu sorgen, dass sie gebeten werden und nicht mehr bitten müssen. Das ist so ein bisschen mein Arbeitslogan an der Stelle. Also wenn du so willst, dann befähige ich meine Kunden mit Wissen dazu, die richtigen Entscheidungen bezüglich ihrer Vermarktung zu treffen.
Dirk Schmidt: Ist ja super.
Carmen Brablec: Ja das-.
Dirk Schmidt: Da träumen ja alle davon.
Carmen Brablec: Im Grunde genommen schon. Wenn man es richtig macht, dann macht das auch richtig Laune, ja. (lacht)
Dirk Schmidt: Und du machst das richtig?
Carmen Brablec: Ich bringe es meinen Kunden bei, es richtig zu machen. Genau. Also ich Babysitte nicht das ganze Leben lang, sondern ich bin diejenigen die sagt, ich zeige euch, wie es geht und ich erkläre euch, wie es geht. Also nicht nur so das eine, was gerade da ist, sondern wirklich die Hintergründe. Damit sie es auch transformieren in die späteren, möglichen Marketingkanäle, die sich auftun und ja, dementsprechend bin ich dann auch immer wieder raus aus dem Unternehmen.
Dirk Schmidt: Das heißt, du bist sehr strategisch unterwegs dann in dem Unternehmen.
Carmen Brablec: Ja, ganz genau. Also ich bin weniger die Umsetzer, sondern die, die so die Helikopterperspektive hat, mir das alles anguckt, wie ist die Wirkung, wie passt das jetzt zusammen, was muss man dementsprechend machen, wen muss man ins Boot holen. Und wie sind, die schon ins Rollen gebracht worden sind, wie wirken die in dieser Gesamtperspektive. Das ist so der Fokus, den ich darauf habe und das wie und was muss man eigentlich tun.
Dirk Schmidt: Interessant. Wie lange dauert denn so ein Prozess mit dir? Von dem Erstgespräch bis das Projekt abgeschlossen ist. Gibt es da eine Regel oder ein Zeitfenster.
Carmen Brablec: (lacht) Naja, es kommt so darauf an, wie die schnell die internen Entscheidungsprozesse sind. Das ist ja nicht immer ganz einfach. Nein, also nehmen wir mal an, wir haben jetzt einen Termin dementsprechend und ich komme zwei bis drei Tage in das Unternehmen. Setze mich mit den Entscheidern im Unternehmen zusammen, unter anderem auch mit Führungskräften, Mitarbeitern, die also auch den operativen Blick haben und dann machen wir einen intensiven Workshop. Das heißt, wir erarbeiten die Identität der Unternehmensmarken. Also das heißt, die Kultur im Grunde genommen, worum geht es bei uns. Weil, das ist so der Klassiker, deswegen habe ich dazu auch ein kleines Konzept mal entwickelt gehabt, wenn man so auf einer Netzwerkveranstaltung ist. Wir sind ja auch beide Netzwerker, viel unterwegs und die erste Frage, die man meistens so in irgendeiner Art und Weise gestellt bekommt, ist: „Und was machen Sie so?“ Und dann fangen die Leute an zu sagen, ich bin Rechtsanwalt, IT-Experte, Speaker. Das heißt, die machen eine Positionsbeschreibung aber nicht eine Nutzenbeschreibung. Es geht um den Zweck und eben nicht das, was der andere davon hat. So und wenn wir jetzt 100 Leute im Raum haben aber nur zehn Minuten Zeit, suche ich mir diejenigen aus, wo ich sofort weiß, das bringt mir was. What’s in it for me, das fragt sich der Mensch unterbewusst immer sofort. Und wenn ich das nicht beantworten kann, wenn ich das nicht auf der Webseite, auf der Visitenkarte, im persönlichen Gespräch, im Marketingkanal beantworten kann, dann sind die Leute weg, dann nehmen die jemanden anders. (Dirk Schmidt: Das stimmt, ja.) Und ich habe die Woche jetzt gerade wieder eine IT trainiert, weil ich ja ursprünglich auch aus dem Bereich komme, das ist dann immer ganz spannend, mit Ex-Kollegen zu arbeiten. Und die haben ein wahnsinniges Problem, gerade wenn ich mir die Webseiten angucke, ist die voll mit Akronymen und mit technischen Beschreibungen ihrer Software und Systemen, aber von sowas haben die Kunden keine Ahnung von. Es interessiert die auch nicht, was umgesetzt wird. Die wollen wissen, warum sie es machen müssen, warum sie Geld dafür in die Hand nehmen müssen.
Dirk Schmidt: Genau, was der Kunde davon hat.
Carmen Brablec: Ganz genau.
Dirk Schmidt: Das interessiert ja, was ist mir mehr Wert dann.
Carmen Brablec: Richtig. Zukunftssicherung, Thema Digitalisierung bringt am Ende des Tages eben eine Perspektive und, und, und dann dabei. Und das sind dann eben Dinge, die ich mit den Kunden dann halt auch strategisch umsetze.
Dirk Schmidt: Spannend. Wie lange macht die Carmen das schon?
Carmen Brablec: Seit 13 Jahren.
Dirk Schmidt: Oh, seit 13!
Carmen Brablec: Eigentlich schon ein bisschen länger. Also ich beschäftige mich mit dem Thema Wirkung seit ich sechs bin. Ich stehe auf der Bühne seit ich sechs Jahre alt bin, in allen möglichen Variationen. Meine Eltern wollten nämlich, dass ich Sängerin werde aber eben nicht nur Singen, sondern das ganze Bühnenpaket. Und von daher habe ich mich mit Schauspielern, Modeln und Präsenz auf der Bühne, schon im frühesten Kindesalter auseinandersetzen dürfen und das ist auch etwas, wovon ich profitiere, (Dirk Schmidt: Das glaube ich.) weil ich viele Dinge einfach aus dem Bereich eben auch mit in die Wirtschaft mitbringen kann.
Dirk Schmidt: Durftest du oder musstest du damals? Mit sechs Jahren (Carmen Brablec: Musste.) kommt ja keiner auf die Idee, (Carmen Brablec: Nein.) ich gehe mal auf die Bühne und werde-, das ist ja weniger, das ist ja meistens so Druck von außen von den Eltern dann, oder?
Carmen Brablec: Deswegen habe ich dann was Anständiges gelernt und bin in die IT gegangen. (lacht)
Dirk Schmidt: Ist das anständiger?
Carmen Brablec: Ja, schon. Gut, also das ist, man sagt ja auch immer, Künstler ist so brotlose Kunst am Ende des Tages. Nein, das ist natürlich auch ein total schönes Business. Nur wir reden natürlich von, ich bin jetzt 38, also wirklich von über 30 Jahren in der Vergangenheit. Und damals gab es diese ganzen wunderbaren Shows nicht, wo man Castings machen konnte und, und, und. Das war damals alles noch Ellenbogengeschäft. Viel, viel Vitamin B, ich war niemand, der Ellenbogen hatte und ich mag dieses anbiedern einfach nicht. Und wie viel Studiotermine ich damals hatte und so, das hat mir alles nicht gefallen. Das war alles so sehr gezwungen im Grunde genommen (Dirk Schmidt: Glaube ich, ja.) und deswegen habe ich gesagt, ich möchte in eine Branche rein, wo ich mich eben nicht mehr hier hinstellen muss. Also das zieht sich ja durch mein ganzes Leben, durch dieses Bedürfnis, was ich ja dann daraus ein Geschäftsmodell gemacht habe, sondern wo ich als Person vor allem mit meinem Können gefragt bin. So, und die IT, weil ich auch schon immer ein technikaffiner Mensch war, das war so meine zweite Seite, war der logische Schluss dahingehend. Weil das ist eine aufblühende Branche war, weltweit anerkannt, man als Frau da auch ohne Probleme mit einsteigen konnte und von daher war das interessant. Ich habe das dann auch durchgezogen.
Dirk Schmidt: Was hast du denn vor deinen 13 Jahren Selbstständigkeit gemacht? Warst du in einem Angestelltenverhältnis?
Carmen Brablec: Ja. Sieben Jahre bei einem der größten Telekommunikationshäuser hier in Düsseldorf (lacht), bei der Vodafone. Ich habe damals noch zu D2, Mannesmann-Zeiten angefangen, war di erste Frau, die dort in der IT angefangen hat, das war auch ganz-. (Dirk Schmidt: Oh, schön.) Ja, die erste und die jüngste. (lacht)
Dirk Schmidt: Interessant gewesen.
Carmen Brablec: Es war eine furchtbar spannende Zeit. Also mich schockt nichts mehr.
Dirk Schmidt: Das glaube ich.
Carmen Brablec: Wenn man sieben Jahre in einem reinen Männerbüro gesessen hat, hat man alles mal erlebt, vor allen Dingen im technischen Bereich. Von daher, ich bin da sehr entspannt. (lacht)
Dirk Schmidt: Und was war für dich denn damals der ausschlaggebende Grund, von einem sicheren Arbeitgeber, Vodafone, in die Selbstständigkeit zu gehen? Was war da der Impuls?
Carmen Brablec: Naja, zum einen ist das ja Trugschluss, Großkonzern gleich Sicherheit, gibt es nicht. So viele Stellen, die damals in den Jahren, wo ich da war, abgebaut worden sind, sieht man im Mittelstand nicht. Also, dass die Mär dann schon mal so ein bisschen rauszunehmen. Für mich war einfach so der Punkt, und es fing sehr früh an, eigentlich schon vor Vodafone oder vor D2, Mannesamann damals noch, dass ich mich im Finanzvertrieb bewegt habe, so nebenberuflich, selbstständig. Es hat mir einfach Spaß gemacht, ich bin da so ein bisschen durch Zufall reingekommen. Und habe dort allerdings vom Verkauf relativ schnell Abstand genommen, weil ich eben kein Verkäufer und Vertriebler bin. Und diese, weiß ich nicht, zehn Stunden am Stück irgendwie Telefonakquise machen, bis man einen Termin bekommt, also das ist wirtschaftlich gesehen, Selbstmord, völlig bekloppt. (lacht) Ja, ist ja so. Bin ich ins Training reingekommen, auch durch einen Zufall und habe dann so die Leidenschaft dafür entdeckt. Und auch vor allen Dingen gesehen, okay, es funktioniert, ich kann Menschen was beibringen, ich verstehe, worum es geht. Und dass sie das eben auch nachvollziehen und umsetzen können und das hat mein damaliger Chef auch mitbekommen, der natürlich leicht, Nesthäkchen und Frau und alle nur drauf geguckt haben, dass es der auch gut geht und der nichts passiert und immer- ah. Das habe ich Jahre später erst erzählt bekommen, dass die Jungs echt in den Büros ihre Poster und Kalender abhängen mussten, nicht damit die kleine Carmen dann irgendwie verschreckt und solche Geschichten halt. Total behämmert. Im Nachgang war das echt total witzig, was da alles so passiert ist im Hintergrund. Naja und der Chef hatte eben gesagt, okay pass auf, das macht vielleicht Sinn, dass du nicht ewig nur in der Technikabteilung sitzt und mit einem Server oder mit der Administration zu tun hast, sondern eben mit Menschen. Und dann bin ich intern in Führungskräfteprogramme reingegangen, Anfang 20 schon. War da auch immer die jüngste an der Stelle, hatte aber die Ambition, das macht mir Spaß mit Menschen arbeiten zu können. Bin allerdings dann irgendwann so an meine Grenzen gekommen, weil so dieses duale Studium, was ich im Ausland gemacht habe, also in der IT den Computersystemanalysten, habe das allerdings in Kanada gemacht. Und dort kennt man oder kannte man zu diesem Zeitpunkt diese breite Palette, die wir hier in Deutschland haben, nicht, sprich, mir fehlte dieser komplette kaufmännische Part. Ja und das merkte ich halt dann auch. Ich bin an diesen Tests gescheitert, ich kam also nicht mehr über eine gewisse Stufe hinaus und dann legte er mir nahe, mal darüber nachzudenken, vielleicht doch noch mal einen kaufmännischen Abschluss zu machen. Hätte er es mal lieber nicht getan, weil somit hatte er langfristig eine Mitarbeiterin verloren, weil ich im ersten Semester habe ich gemerkt, geil, das ist es. Marketing ist meins. Alles, alles was ich bis dahin so zusammenhatte, manifestierte sich in diesem Kanal und ich dachte, jetzt verstehe ich endlich, warum. Und ja, habe mich in dem gleichen Jahr schon beruflich selbstständig gemacht. Mit damals mit dem Thema Imageberatung. Ich habe mir ein sabbatical genommen, schwieriges Wort. Bin ein paar Monate nach London gegangen, habe mich da zur Imageberaterin ausbilden lassen. Und habe so gemerkt, das ist cool.
Dirk Schmidt: Das ist dein Ding.
Carmen Brablec: Ja.
Dirk Schmidt: Wie alt warst du da?
Carmen Brablec: 25, genau Ende 25, Anfang 26. Habe das dann zwei Jahre parallel gemacht. Wahnsinnige Zeit, ich habe studiert, Wochenende, freitags, samstags, 16 Stunden Vollzeitjob mit Rufbereitschaft und meine Selbstständigkeit aufgebaut. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das damals durchgezogen habe. Es ging, also Thema Motivation war auf jeden Fall da und dann war es einfach so ein Punkt angekommen oder ich bin an den Punkt angekommen, wo ich gesagt habe, jetzt wird es Zeit zu springen, ins kalte, „angewärmte“ Wasser. Und habe mich dann getrennt und bin dann in die komplette Selbstständigkeit reingegangen.
Dirk Schmidt: Also du hast alles abgebrochen, gekündigt und bist in die-. (Carmen Brablec: Ja.) Hast den Mut gemacht, das zu tun.
Carmen Brablec: Richtig. Also gut, der Mut war wirklich eine komplette Vorbereitung. Ich habe wirklich erst mal geschaut, gibt es einen Markt dafür, kann ich das, kann ich mit den Leuten, kann ich das auch vermitteln an der Stelle, macht es Sinn? Ich habe auch ein ganzes Ladenlokal gehabt, ich habe Trainings gegeben in der Zeit, ich habe angefangen mit dem Vortragsgeschäft also komplett da gearbeitet innerhalb meiner zeitlichen Möglichkeiten. Meine ganzen Urlaube sind dafür draufgegangen in der Zeit an der Stelle. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und das war so ein Punkt, wo ich gesagt habe, das läuft, es funktioniert und es die richtige Entscheidung und habe ich von intern noch einen Impuls bekommen und dann bin ich mutigerweise dann gegangen.
Dirk Schmidt: Bist du mutig oder brauchst du auch Sicherheit bei dem Mut?
Carmen Brablec: (lacht) Haha, gute Frage. Ich bin privat brauche ich Sicherheit. In einem Partner, also jetzt nicht finanzielle Sicherheit, sondern jemanden, wo ich weiß, ich kann runterkommen. Also ich habe keine nächste aufregende Baustelle, sondern im Grunde genommen meine Tankstelle so, ich kann wieder aufladen meinen Akku. Im Berufsleben, nein, ich bin immer volles Risiko gegangen. Also ich bin ein sehr mutiger Mensch dahingehend, ich bin so oft auf die Nase gefallen. Ich habe mir sooft eine blutige Nase geholt. Aber ich bin jemand, der immer wieder aufsteht. Also Thema Resilience dann an der Stelle, das ist wirklich so eine meiner persönlichen Stärken.
Dirk Schmidt: Also liebst du auch das Risiko?
Carmen Brablec: Würde ich nicht sagen. Ich analysiere sehr stark die Situation und die Chancen, die auf mich zukommen und wäge halt auch ab. Und bin dann aber, wenn wir uns jetzt 18 Portfolios angucken, dann ist immer so die Gewichtung Sicherheit, Risiko, ist immer das Risiko natürlich mit dabei, unternehmerisch gesehen sowieso, wenn man selbstständig ist an der Stelle. Trotzdem bin ich da immer eher auf die riskanteren Sachen gegangen, habe in Dinge investiert. Ich weiß nicht, ob es eine Online-Plattform war, ob es ein Podcast war, ja, gewisse Dinge waren oder Veranstaltungen waren, wo alle gesagt haben, oh, lieber nicht, dann habe ich gesagt, doch, ich probiere das jetzt mal aus. Und manchmal hat es geklappt, manchmal nicht. Das ist dann eben so.
Dirk Schmidt: Das ist im Leben so.
Carmen Brablec: Ja. (lacht)
Dirk Schmidt: Den Mutigen gehört die Welt, glaube ich.
Carmen Brablec: Ich würde da jetzt gar nicht so pauschalisieren an der Stelle. Ich glaube, wir haben viel auch erreicht durch Menschen, die auf Sicherheit gebaut haben an der Stelle. Aber ich glaube, es macht die gesunde Mischung. Also wenn wir nur risikoaffine Menschen auf der Welt hätten, dann wird es, glaube ich, schwierig.
Dirk Schmidt: Dann wird es ganz schwierig. Aber wir brauchen auch ein paar, glaube ich, die ihre Komfortzone mal verlassen und neue Dinge ausprobieren.
Carmen Brablec: Das stimmt.
Dirk Schmidt: Und ich treffe viele Menschen in meinem Leben, in meinem Beruf, denen fehlt einfach der Mut. Denen fehlt wirklich Mut und dann Mut und Tun. Die kleben mit Sicherheit an ihrem Sitz, wo sie haben und sind todunglücklich mit dem, was sie tun und sind immer am Jammern. Und dann sage ich doch, dann veränder doch was und hör auf zu jammern, also beweg deinen Arsch, Entschuldigung (Carmen Brablec: Alles gut.) und geh mal raus aus der Komfortzone und die Dinge entwickeln sich nie, indem was du immer schon getan hast. Die Dinge im Leben entwickeln sich immer mit dem Tun und da scheuen sich viele, deshalb die Frage nach der Sicherheit. Viele lieben die Sicherheit und ziehen sich auch immer wieder zurück. Ich brauche das auch. Jeder Mensch braucht so eine Oase. Aber du bist 13 Jahre selbstständig. Carmen, der Weg ist ja nicht immer so gelaufen, (Carmen Brablec: Nein. (lacht)) nehme ich an. (Carmen Brablec: In keinster Weise.) Das ist ja eine Illusion.
Carmen Brablec: Ich habe eine wunderbare Achterfahrt hinter mir. Also ich kenne Höhen und Tiefen gleichermaßen. Das Schöne ist, wenn du ganz unten aufgekommen bist, also so richtig am Boden Ditsch gemacht hast, dann gibt es eh nur einen Weg nach oben. Das ist dann aber in diesem Moment eben die ganz klare Entscheidung, bleibe ich liegen oder krieche auf dem Leven weiter oder sage ich, jetzt kann mir eigentlich nichts mehr passieren. Gehen wir wieder nach oben und lernen aus dem, was wir bisher falsch gemacht haben beziehungsweise analysieren vielleicht erst mal, warum ist das so passiert und ziehen daraus unsere Lehren und machen es halt besser. Ich kann auch nur sagen, ich bin Unternehmerin, weil ich einmal echt Pleite gegangen bin. Vorher war ich keine Unternehmerin, in keinster Weise. Ich verstehe jetzt was es heißt, wenn man bei der Bank steht und man kriegt kein Konto, weil man einen scheiß Schufa-Eintrag hat, Entschuldigung dafür, und Persona non grata ist. Man kriegt keinen Mietwagen mehr, man kriegt nichts mehr. Man ist von heute auf morgen eine Person, die in Deutschland, in Amerika sieht das ganz anders aus, das ist ja sogar willkommen, dass man dementsprechend Erfahrung gesammelt hat. Aber in Deutschland ist das echt, man hat einen Stempel auf der Stirn, man ist nichts mehr wert. Über ganz viele Jahre hinweg. Und das finde ich eine Kultur, die hoffentlich sich demnächst mal ändern wird, weil das ist keine, die auch startupmäßig und Ähnliches uns helfen wird, die Wirtschaft hier weiterhin am Laufen zu halten.
Dirk Schmidt: Carmen, eine Frage. Wenn du dann auch gescheitert mal bist, wie du gesagt hast. Gibt es da Knöpfe, die du drückst, um wieder nach oben zu kommen oder Motivatoren, die du in dir hast? Was ist so deine Strategie aus diesen Tälern herauszukommen? Gibt es da ein Geheimnis, was du mir verraten kannst?
Carmen Brablec: Gute Frage. Nicht in Panik zu verfallen. Ich glaube, das ist der erste Punkt.
Dirk Schmidt: Also Ruhe bewahren?
Carmen Brablec: Ja. Also ich bin eine super Krisenmanagerin, wenn um mich herum alles explodiert, dann bin ich diejenige, die ruhig bleibt. Ich falle dann später um, wenn alle anderen wieder in Ordnung sind. Aber in diesem Moment, viele die ja den Kopf wie so ein Hühnchen durch die Gegend flattern, das ist nicht, also ich bleibe dann echt ruhig, gucke mir das an, bin dann sehr, völlig „emotionslos“, dass ich sehr rational bin in dem Moment.
Dirk Schmidt: Kannst du das?
Carmen Brablec: Das kann ich abschalten, ja.
Dirk Schmidt: Wie machst du das?
Carmen Brablec: Das weiß ich nicht. Das ist einfach so. Einige sagen, ich bin Steinbock, deswegen, das sind ja so die Kühlen. Also ich bin sonst ein hochemotionaler Mensch. (Dirk Schmidt: Ja?) Ja, total. Aber in solchen Situation bleibe ich erst mal auch gelassen und gucke mir das an und überlege, okay, was ist jetzt das Schlimmste, was passieren kann? Also ich stelle mir Fragen, ich führe quasi einen inneren Dialog mit mir. Ich rede mit anderen Menschen, also Menschen, die vielleicht diese Erfahrung schon gesammelt haben. Vor allem die Menschen, die mir hier auch was sagen können. Und jetzt nicht, du hast jetzt gerade den klassischen, resignierten Angestellten über den gesprochen. Ich würde den jetzt nicht um Rat fragen, weil der sagt, ah, um Gottes Willen oder Mama und Papa, ja so die klassischen Beamten sind vielleicht, die so alles als Sicherheit haben. Solche Menschen brauchst du nicht fragen in solchen Krisensituation, sondern du musst dich wirklich mit Leuten auseinandersetzen, die das A schon mal erlebt haben oder B, dementsprechend in diesem Umkreis dabei sind. Das heißt wirklich mit Rat drangehen, mit Ruhe drangehen und ja, dir einen Plan machen und gucken, was kann ich jetzt machen, welche Alternativen gibt es. Ich finde es immer ganz spannend, wenn Menschen über Probleme sprechen. Ich habe einen Coach, mit dem-, jeder von uns hat ja-. Also die Guten haben ja immer einen Sparringspartner, mit dem sie arbeiten und meiner hat dann zur mir auch mal gesagt, weil ich öfter mal mit dem Problembegriff gearbeitet habe, dass er kam, pass auf, es gibt keine Probleme.
Dirk Schmidt: Herausforderungen.
Carmen Brablec: Nein, es ging gar nicht um die Begriffsersetzung, sondern einfach um das Mindset dahinter. Problem ist ein Stadium, wo du keine Handlungsalternativen mehr hast. Und das ist nämlich auch, glaube ich, ein Geheimnis dann in diesen Situationen von mir auch gewesen, dass ich gesagt habe, es gibt ja Handlungsalternativen. Ich kann ja wieder aufstehen, ich kann in das Angestelltenverhältnis gehen, meinetwegen. Oder ich kann einfach, ja die Dinge, die ich jetzt falsch gemacht habe, ja vielleicht besser machen. Ich kann wieder zum Hörer greifen, anfangen zu akquirieren beispielsweise. Es gab immer Alternativen zu dem aktuellen Moment. Und wenn ich keine Alternativen mehr habe, dann kann ich von einer Brücke springen. Ich übertreibe jetzt extra mal, um das zu schildern an der Stelle. Nur deswegen, das waren eigentlich so die Punkte, weswegen ich nicht aufgegeben habe, weil ich gesagt habe, ich kann so viel. Ich kann in der IT, ich kann auf der Bühne, ich kann Vorträge, ich kann Marketing. Das sind so große Branchen, wo ich immer irgendwie einen Job gefunden hätte. Gut, dann hätte ich halt mir wieder von anderen Leuten Anweisungen geben müssen, die ich kritisiert hätte, weil (lacht) ich auf einem anderen Status irgendwann mal schon war. Aber so what? Ich hätte auch Kellnern gehen können im schlimmsten Fall, wenn sonst nichts mehr gewesen wäre. Also es gab immer irgendwelche Alternativen.
Dirk Schmidt: Dann hast du aber auch ein gesundes Selbstvertrauen zu dir selbst?
Carmen Brablec: Ja das sagst du jetzt so. Offensichtlicherweise schon, ich habe aber ganz, ganz viele Glaubensätze gehabt, die auch mein Coach aufgelöst hat, die mich immer wieder zur Selbstsabotage gebracht haben.
Dirk Schmidt: Also negative Glaubenssätze?
Carmen Brablec: Ja.
Dirk Schmidt: Die hast du umgewandelt in-?
Carmen Brablec: Die habe ich aufgelöst. Also ich habe verstanden, woher sie kommen, verstanden, warum ich sie habe und ja sie im Grunde genommen verarbeitet, sage ich jetzt mal. Das ist wirklich ein Verarbeiten gewesen und seitdem sabotiere ich mich auch nicht mehr mit sowas. (lacht)
Dirk Schmidt: Was ist denn ein positiver Glaubenssatz von dir?
Carmen Brablec: Ein positiver Glaubenssatz? Beispielsweise, dass ich an den nie endenden Zufluss von neuen Aufträgen glaube. Ja, viele sagen da, oh Gott, jetzt ist der Auftrag vorbei, was passiert morgen. Die Panik habe ich nicht, das heißt, ich weiß, morgen kommt was Neues rein.
Dirk Schmidt: Das fließt nach?
Carmen Brablec: Ja. Viele reden ja von dieser Bestellung in das Universum und ich gebe meine Bestellungen in das Universum, ob das jetzt privat ist oder geschäftlich, was Partnerschaften oder Aufträge, ich meine, Aufträge sind immer irgendwie Partnerschaften. Also meine Kunden sind für mich immer ein.- (Dirk Schmidt: Partner.) Ja, dementsprechend, genau.
Dirk Schmidt: Du glaubst daran?
Carmen Brablec: Ja.
Dirk Schmidt: An diese Bestellung?
Carmen Brablec: Es funktioniert auch wirklich.
Dirk Schmidt: Ja, das ist super.
Carmen Brablec: Also ich habe nicht daran geglaubt, ich habe immer gesagt, probier es mal aus und dann habe ich gesagt, okay, so und so und so und ja, ist passiert, dachte ich, geil, dann mache ich das weiter. (lacht)
Dirk Schmidt: Hast du gute Referenzerfahrung gehabt.
Carmen Brablec: In der Tat.
Dirk Schmidt: Wenn es funktioniert hat, können wir es ja weitermachen, das finde ich gut. Du sagtest eben, in so einer Krisensituation bist du sehr rational. Und ich glaube auch, die Erfahrung habe ich auch gemacht, wenn Emotionen drin sind, kannst du das Problem schlecht lösen, also das Problem wieder, die Herausforderung schlecht lösen. Das Problem, das Wort lähmt ja auch. Aber welche Fragen, du hast gesagt, du stellst dir dann gezielt Fragen. Welche Fragen? Hast du da einen Tipp für uns, für mich?
Carmen Brablec: Also, weil du es gerade auch ansprichst mit der Emotion, vielleicht dazu. Als für mich klar war, okay, du musst jetzt Insolvenz anmelden. Das war schon, wo ich echt ein paar, ich weiß nicht, Tage oder Wochen auf der Couch gesessen habe und gedacht habe, oh, bist du ein Loser. Bist du ein Loser, du hast jetzt echt alles an die Wand gefahren und Scheiße. Also das hat sehr an meinem Selbstbewusstsein genagt, brauchen wir nicht darüber zu reden an der Stelle. Nur ich habe mich jetzt nicht in den Keller verkrochen und habe jetzt gesagt, alles schlimm, es wird nie wieder so sein, sondern ich brauche schon eine Zeit, wo ich etwas verarbeite. Und dann eben so, wie der Amerikaner sagt, in grief, also leiden, diese Selbstmitleidsphase dann drin. Ich brauche dann nicht Wochen für, wie manch anderer, sondern das sind Stunden bei mir. So, dann bin ich daraus und dann denke ich mir, so, jetzt wachwerden, was machst du jetzt daraus, was ist jetzt passiert eigentlich. Also ich bin Analytiker, deswegen ist Strategie auch mein Thema, weil ich halt bei anderen auch genau sehe, okay, was ist hier eigentlich gerade los. Und das mache ich bei mir halt auch. Also ich bin ein sehr hochselbstreflektierender Mensch, es hat mich immer wieder gerettet an der Stelle. Und ich habe mir überlegt oder darüber nachgedacht, was ist auf dem Weg hierhin, welche Abbiegung habe ich genommen, die eben nach unten ging und nicht nach oben. An welcher Stelle habe ich falsche Entscheidungen getroffen? Es ist ja auch nicht unbedingt immer selbst verschuldet, bei mir kam die Wirtschaftskrise mit rein. Ich hatte ein volles Auftragsbuch, was sich geändert hat, weil die diejenigen mich nach und nach anriefen und sagten, Frau Brablec, Sie wissen ja,-. Ich habe Liebhaberseminare noch gemacht, eine Imagebildung für Mitarbeiter so Kleidung und sowas. Das war nicht am Kapitalstock, das war nice to have, genauso wie die Weihnachtsfeiern und die Sommerfeste, das wurde ja alles gestrichen, dürfen wir ja nicht mehr. Meinen Kunden ging es allen super. Aber Sachen, außenwirkungsmäßig, dürfen wir sowas gerade nicht machen. Das heißt, von heute auf morgen war mein Auftragsbuch leer. Und die Akquise, ich habe drei Monate lang mir die Finger wund telefoniert, haben alle gesagt, ja, Ende des Jahres reden wir noch mal dann, dann geht das. (Dirk Schmidt: Später, später.) Genau. Ich hatte aber nicht genug Kohle, um bis Ende des Jahres zu überleben, ich hatte Verbindlichkeiten und alles. Naja und für mich war die Insolvenz irgendwie auch dahingehend heilsam, dass ich gesagt habe, gut, jetzt hast du keine Verbindlichkeiten mehr irgendwie. Also diesen Druck nicht, dass ich jeden Monat eine Summe X bezahlen muss, funktioniert das, was ich bisher gemacht habe noch weiter? Will ich das so weitermachen? Ich habe gesagt, nein. Genau das was ich gerade gesagt habe, ich sitze nicht am Kapitalstock. Ich habe mir gesagt, ich will mit dem Geschäftsführer reden, ich will, dass das was ich tue, dass der kapiert, dass es sein Unternehmen weiterbringt. Also habe ich mein Geschäftskonzept geändert. Und ich habe immer wieder optimiert, immer wieder optimiert, sodass ich vom Mitarbeitercoaching zum unternehmensstrategischen Coach geworden bin. Das witzige ist, jetzt kommen die Unternehmen zu mir, jetzt kommen sie zu mir und sagen, Frau Brablec können Sie denn einfach auch so Mitarbeiter-. (Dirk Schmidt: Coachen.) Genau. Wo ich mir dachte so, haben wir früher schon mal darüber gesprochen, da wollten sie nicht, jetzt kommt zu mir bitte. Total spannend, das hat sich komplett gewandelt. Und das ist halt auch etwas, was ich Selbstständigen an der Stelle eh mal mitgeben kann. Guckt euch auch mal an, wenn es nicht funktioniert, was ihr anpassen und ändern könnt, damit es am Ende von der Argumentation her auch etwas ist, wo ihr einen Nutzen, einen Schmerz vom Kunden dann erwischt. Nicht nur einen, nett zu haben, ist ein Add-on, müssen wir aber nicht haben, sondern etwas, wo ihr wirklich dabei seid, was demjenigen sofort den Nutzen bringt oder zumindest einen Nutzen mit dem sie zukünftige Umsätze auch steigern oder stabilisieren können. Das ist ja langfristig ja das, was jedes Unternehmen braucht. (Dirk Schmidt: Einen Mehrwert.) Ganz genau.
Dirk Schmidt: Hast du denn noch Motivationsstrategien oder Tipps, die du mir verraten kannst? Hörst du da Musik oder guckst du schöne Bilder an oder machst du Sport oder was tust du dann, wenn du wirklich mal so einen bescheidenen Tag, es gibt ja so Phasen, das ist ja im Leben normal. Wie motivierst du dich dann, das würde mich mal interessieren.
Carmen Brablec: Mit positiven Dingen.
Dirk Schmidt: Was ist für dich, was wäre das?
Carmen Brablec: Ich bin ein Serienjunkie, ich gucke total gerne Fernsehserien bei Amazon oder sonst was an der Stelle und ich habe festgestellt, wenn ich so Krimiserien angucke, wo es so um Mord, Totschlag und was auch immer geht, dass mich das emotional runterzieht. Und in so einer Phase noch depr-, also wirklich depressiv macht an der Stelle und da habe ich gesagt, okay, das darf jetzt nicht sein. Das heißt, ich gucke mir dann, wenn ich dann was gucke, positive Sachen an, die dementsprechend mich zum Lachen bringen und dann auch so das Mindset in die Richtung bringen. Ich mache Yoga. Ich meditiere, weil ich auch gerne jemand bin, der nicht so gut abschalten kann, das ist bei den Selbstständigen ja immer so ein bisschen das Problem an der Stelle und dann auch im Bett liege und Gedanken wälze oder es getan habe. Und das Meditieren, es gibt ein sehr, sehr schönes Bild, was ich am Anfang mitbekommen habe von meinem Lehrer damals. Der gesagt hat, pass auf, meditieren ist so, als wenn du-, ich habe ja kein Auto mehr, deswegen konnte ich mich damit sehr gut identifizieren, wenn du in einem Bushäuschen sitzt und du schaust dem Straßenverkehr zu, die fahren ja alle vorbei. Und du siehst die ganz kurz, du nimmst die wahr, den einen oder anderen nicht so richtig und dann ist er wieder weg. Du schmeißt dich ja nicht vor das fahrende Auto und sagst: „Bleib stehen, ich will dich jetzt angucken.“ Und das ist genauso bei den Gedanken, die dir, sagen wir mal, im Bett liegend durch den Kopf schießend. Wie oft springen wir vor dieses fahrende Auto und sagen, bleib stehen, tun uns damit eigentlich weh, weil wir uns immer und immer tiefer in diesen Gedanken verstricken, wenn wir uns allerdings in dieses Bushäuschen zurückziehen und einfach-. (Dirk Schmidt: So eine Metaposition.) Genau. (Dirk Schmidt: Vogelperspektive.) Vorbeifahren lassen, super. Es funktioniert echt gut und entspannt. Ab und an, da wirft man mal einen intensiveren Blick drauf und denkt sich so, okay und dann lässt man den wieder weiterziehen. Und das führt dazu, dass ich nie mehr zwei Stunden oder drei brauche, bis ich eingeschlafen bin. Es war teilweise so richtig extrem mit mir, sondern wirklich Minuten und dann ist gut. Genau, Yoga auch also quasi durch den Körper den Geist auch dementsprechend flexibel zu gestalten im wahrsten Sinne des Wortes. Und was ich total gerne mache, das weiß auch kaum jemand, der mich nicht privat kennt, ich bin ein Fan der elektronischen Musik. Also ich war früher mal eine Partymaus. (lacht) Also ich bin richtig feiern gegangen als Teenager. Und gerade auch so vor Auftritten, wenn ich zum Beispiel eine stressige Anreise hatte oder sowas, dann Stöpsel in die Ohren, dann höre ich mir von, je nachdem wie viel Beats ich brauche, von House bis hin zu was Stärkerem, mir dann eben was an. Und das bringt mich immer so zu einem-.
Dirk Schmidt: Das gibt dir-.
Carmen Brablec: Ja.
Dirk Schmidt: Yoga, welcher Level machst du da?
Carmen Brablec: Wie definierst du die Level?
Dirk Schmidt: Ja, es gibt ja Yoga Level eins. Ich mache auch Yoga seit einem Jahr, seit anderthalb Jahren jetzt. Und ich habe dieses Intro verlassen und bin zu Level eins und das ist schon spannend dann für mich.
Carmen Brablec: Ich mache Yoga seit 18, nein 14 Jahren. Ich habe zwischendurch immer mal wieder nichts gemacht dementsprechend. Aber ich kann die ganzen Figuren, für mich geht es einfach nur jemanden zu haben, der mir Anleitung gibt, von der einen in die andere zu kommen. Das heißt wirklich eine durchgängige Übungsfolge zu haben an der Stelle, also wirklich der diesen Flow mit mir zusammen das macht. Also ich mache das auch mal alleine, wenn ich im Hotel unterwegs bin, was ja oft vorkommt. Dann gerade morgens so zum steife Glieder dann Lockermachen an der Stelle oder zwischendurch mal, wenn ich einfach merke im Büro, jetzt habe ich so einen Stress, jetzt brauche ich mal-. (Dirk Schmidt: Kurze Auszeit.) Genau, so 20 Minuten irgendwie im Flur oder im Büro, Matte ausrollen und dann Übungen machen. Das ist super, man kommt echt runter, das glaubt man nicht. Viele Männer, deshalb finde ich auch toll, dass du das auch machst, sagen ja, oh, das ist Frauensport. Ich habe so viele Männer mittlerweile, die früher auch in meinen Kursen gewesen sind und heute, prozentual immer noch weniger. Aber gerade diejenigen, die Kraftsport machen oder Laufsport machen, die sagen, es hat mir so viel gegeben, dass ich weichere Muskeln habe und dehnbarer, flexibler bin und dann eben nicht so dieses, (Dirk Schmidt: Absolut.) ich kann meine Arme nicht mehr ausstrecken. Das ist echt schön.
Dirk Schmidt: Ich merke das auch. Gerade jetzt bin ich ja viel im Auto unterwegs und dann merke ich schon so Nackenmuskulatur, das ist durch das Yoga muss ich sagen-. Ich tue mir da immer muss ich sagen, ich habe mich am Anfang sehr schwer getan mit dem Yoga, weil ich wusste gar nicht, dass da an diesen Stellen Muskulatur ist. (Carmen Brablec: (lacht)) Und dann tut mir auch heute noch, nach einem Jahr, tun mir zwei Tage tun mir Stellen an meinem Körper weh, ich wusste gar nicht, dass da irgendwo was ist. Also das ist schon-, aber mir macht das Spaß, mir tut das auch im Kopf, muss ich sagen, also ganz toll. Ich mache es vielleicht auch nur einmal, ich muss mal gucken, dass ich die Kurze kriege zu zweimal.
Carmen Brablec: Du, besser einmal die Woche als keinmal und dann lieber wirklich kontinuierlich jede Woche einmal, das bringt schon so wahnsinnig viel.
Dirk Schmidt: Wie lange, eine Stunde oder?
Carmen Brablec: Du, ich mache auch zehn Minuten. Es gibt ja sowas wie den Sonnengruß beispielsweise, das ist ja eine Abfolge von ein paar Übungen, wirklich so einmal rundherum, die einen machen es zweimal, die anderen machen es sechsmal. Dementsprechend gibt es auch andere Folgen, die man machen kann, die ein paar Minuten dauern, die einen bringen mehr Energie, die anderen bringen einen runter.
Dirk Schmidt: Gibt es verschiedene.
Carmen Brablec: Ganz verschiedene. Manchmal macht man gezielt eine Übung, weil man es eben, wie du sagst, gerade im Nacken hat oder weiß ich nicht, verkrampfte Beine oder sowas und dann macht man zwei gezielte Übungen dazu und dann ist da auch wieder besser. Also das Schöne ist ja, man kann die sogenannten Asanas ja gezielt einsetzen oder auch sich so kombinieren, wie man es gerade braucht.
Dirk Schmidt: Und meditieren tust du auch regelmäßig oder?
Carmen Brablec: Ich würde es regelmäßiger gerne machen. Ich vergesse es manchmal auch einfach. Ich nutze es aber auch ganz gezielt, wenn ich merke, ich muss jetzt mal runterkommen, ich muss mich jetzt mal rausnehmen aus dem Alltag oder aus dieser Situation, dann mache ich das schon. Also ich nutze es dann eher gezielt als, ich sage mal, wie im Training.
Dirk Schmidt: Das kann ich verstehen, wenn man Klarheit für dich zu gewinnen dann auch. Du hattest am Anfang in unserem Gespräch gesagt, das ist mir zugefallen, ja und das war ein Zufall und so. Glaubst du an Zufälle?
Das war der erste Teil des Interviews mit der Markenexpertin, Carmen Brablec. Weitere Informationen über Carmen und ihre Arbeit, findest du wie immer in der Podcast-Beschreibung. Den zweiten Teil meines Gespräches mit Carmen, kannst du dir hier in Kürze anhören. Es lohnt sich für dich. Meine Bitte: Wenn dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir bitte eine Fünfsterne-Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir. Vielen lieben Dank, dass du dabei warst und wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Dein Dirk.