


Dirk Schmidt: Herzlich Willkommen zum Podcast Impulse für deine Motivation. Mein Name ist Dirk Schmidt. Und jetzt hast du die Chance dir den zweiten Teil des Interviews mit der Marken-Expertin Carmen Brablec anzuhören. Wenn dich der erste Teil auch so inspiriert und emotional berührt hat, wird dir der zweite Teil erst recht gefallen. Und falls du bisher noch keine Möglichkeit hattest, den ersten Teil anzuhören: hol das bitte nach, es lohnt sich für dich! Im zweiten Teil sprechen wir darüber, dass es keine Zufälle in unserem, ja in deinem Leben gibt. Du erfährst, warum deine Einstellung auch deine Ausstrahlung erzeugt und wie du dich vor Energieräubern schützen kannst. Und welche fünf Punkte eine starke Marke ausmachen. Klar freue ich mich auch über ein Feedback von dir. Hinterlasse mir eine 5-Sterne Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir! Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß beim zweiten Teil. Lieben Gruß, dein Dirk!
Carmen Brablec: So bewusst hat mir diese Frage ehrlich gesagt noch nie jemand gestellt. Ich glaube nicht an Zufälle. Ich bin mir nicht ganz sicher. Also-, vielleicht anders rum: ich glaube nicht daran, dass wir ein vorgeschriebenes Schicksal haben, was wir erfüllen. Es gibt ja viele Glaubensrichtungen, die danach gehen. Ich glaube, wir sind unseres eigenes Glückes Schmied an der Stelle. Das heißt: es sind meine Entscheidungen, die bestimmen in welche Richtung die Zukunft geht. Ja, manchmal ist es Zufall. Aber vielleicht auch dadurch bedingt, was man getan oder gedacht hat. Ich würde jetzt sagen fifty-fifty. Ich möchte mich da nicht festlegen.
Dirk Schmidt: Weil Du sagst, du glaubst an Bestellungen des Universums. Und auf einmal kommt es. Dann ist es ja auch kein Zufall, sondern es ist schon einmal ein Gedanke ausgestrahlt, ausgesäht und ist dann Realität geworden. Ist es dann bei dir Zufall, oder?
Carmen Brablec: Nein, deswegen meine ich, das ist dann für mich kein Zufall, sondern es ist: ich habe etwas getan und auch wenn es einfach eine positive Einstellung ist. Ich möchte jetzt nicht in die esoterische Schiene gehen damit, sondern in die naturwissenschaftliche. Weil wenn wir uns die Physik und die Chemie angucken, ist es nun mal so und unsere Welt ist aus Atomen bestehend. So Atome sind nun mal Elektronen, die miteinander in Verbindung stehen durch Energie. So. Und die sind positiv, negativ oder neutral geladen. Und so ist es bei uns nun mal auch. Man merkt das, wenn jemand in den Raum reinkommt und der hat eine richtig miese Laune. Er erfüllt diesen ganzen Raum plötzlich mit einer: Oh, hier will ich eigentlich gar nicht sein – Energie. Im wahrsten Sinne des Wortes. So, wenn unser Akku leer ist-, wenn wir mal so über diese Begriffe reden, dann haben wir auch einfach keine Power mehr, keine Energie mehr. Und das ist hier ja genauso. Und deswegen glaube ich auch daran, wenn ich positiv vom Mindset her aufgeladen bin und dementsprechend auch so in das Leben gehe. Und auch auf diese Dinge achte, die ich haben möchte, dass ich diese auch anziehe, also diesen Magnetismus im Raum ziehe (Dirk Schmidt: Absolut.) Und andersrum genauso: wenn ich sage: Das Leben ist Mist. Und alles ist scheiße. Und jeder drum herum will mir etwas Böses. Dann wird auch genau das passieren. Und dann werde ich auch genau solche Leute anziehen, weil das ist ja die Chemie, über die wir auch im privaten Leben ganz gerne sprechen. Ich glaube die gibt es überall an der Stelle.
Dirk Schmidt: Die gibt es überall.
Carmen Brablec: Und so von daher, deswegen ist es da kein Zufall mit drin glaube ich. Das ist kein Zufall mehr, wenn ich auf der Straße jemand begegne, so nach dem Motto: Ahja nett oder demjenigen meine Tasche vor die Füße fällt und sich dann mal anguckt und ins Gespräch kommt. Vielleicht ist das eher ein Zufall. Aber keine Ahnung.
Dirk Schmidt: Oder ich habe so ein Lied im Kopf, so ein Ohrwurm und dann bin ich im Auto und drücke auf auf das Radio und auf einmal kommt das. (Carmen Brablec: Ahja okay!) Oder ich denke an jemand und auf einmal ruft der an. Wie ist das jetzt? Und ich glaube schon, was Du dann gesagt hast, dass wir Menschen halt durch unsere Gedanken, durch unsere Ausstrahlung wiederum, weil die Gedanken von uns beeinflussen ja auch die Körpersprache. Also und manchen Menschen siehst du ja an, wie sie gedacht haben (Carmen Brablec: Ja.), an der Mimik, die einen haben viel gelacht, die anderen haben extrem verbissen geguckt. Ein gutes Beispiel von mir: ich habe früher mal so auf Kreuzfahrtschiffen, habe ich so Workshops angeboten. Ich habe da gearbeitet und die Leute kennen sich ja in der Regel nicht, die da einchecken. Das sind ja alles-, ja das sind ja im Moment Fremde, die da Urlaub machen auf so einem Schiff. Das gute ist: die kommen da nicht raus. (Carmen Brablec: Für dich gut, ja!) Ja, die kommen nicht raus! Und für den ein oder anderen vielleicht auch und man merkt schon am ersten Abend oder am zweiten Tag beim Frühstück: die finden sich die Menschen, die zueinander passen. Und dann findest du-, das sind ja oft so Achter-Tische. Da findest du Tische, die haben eine wahnsinnig tolle Stimmung. Die haben sich da kennengelernt schon beim Einchecken oder wo auch immer und sagen: Toll! Die genießen den Urlaub. Und ein Tisch weiter: ich sage immer die Jammer-Tische! Das war schlecht. Das war schlecht. Das Essen ist hier nicht gut. Der Ausflug und der Reiseleiter-, und ja. Die ziehen das glaube ich extrem an! Findest Du das auch?
Carmen Brablec: Ja. Ich habe einen meiner ersten Trainer, als ich das Führungskräfte-Training gemacht habe mit Stefan Blume oder Jörg Blume entschuldige, ich habe es nicht so mit Namen. Hat einen genialen Satz in seinen Büchern geprägt: Einstellung erzeugt Ausstrahlung. Das ist exakt so.
Dirk Schmidt: Das ist 100 Prozent so. Unterschreibe ich!
Carmen Brablec: Ja. Alleine die Thematik mit den Mikro-Expressionen: du kannst, wenn du daran denkst, dass du jemand nicht magst nach außen diesen schönen Schein wahren, der ist trotzdem nett. Das kannst du gar nicht so gut kontrollieren. Du kannst dein Gesicht alleine schon nicht so kontrollieren, dass es dir nicht engleist und auch was für ein Wortschatz man verwendet an der Stelle: ja, benutzt man gewisse negative oder gewisse positive Konnotationen dabei, je nachdem wie man eingestellt ist. Das kann man alles feststellen. Das kann man alles analysieren. Das ist auch zu 100.000-fach auch schon gemacht worden. Von daher bin ich ganz fest der Überzeugung, dass Einstellung erzeugt Ausstrahlung und definitiv ein Glaubenssatz ist, den man sich auf eine positive oder negative Art und Weise vornehmen kann.
Dirk Schmidt: Und das schöne ist ja: wir entscheiden ja nicht bewusst, wie wir über den anderen denken. Das macht ja unser großes Unterbewusstsein.
Carmen Brablec: Der Autopilot ganz genau.
Dirk Schmidt: Das findet ja innerhalb von ein paar Millisekunden statt. Das wurde ja schon gemessen, dass die Menschen innerhalb von 40 Millisekunden einen Eindruck von dem gegenüber-, oder du kannst das: du kommst in einen Raum rein und denkst: Wow, super! Dann ist auch irgendwo auch ein Unternehmen oder privat da ist eine geile Stimmung. Da ist etwas! Und andersrum geht es auch und denkst: Pfff und das zieht dich ja auch nach unten.
Carmen Brablec: Das ist auch ein Hauptthema in meinen Vorträgen gerade dieser Autopilot. Und alle Vertriebler, die jemals den Satz gehört haben: Danke für das nette Gespräch, ich muss noch einmal eine Nacht darüber schlafen. Das ist so der Moment, wo man weiß: (Dirk Schmidt: Wird spannend) Hätte ich mir sparen können, das Gespräch kommt nichts-, eine Nacht wird zu einem Jahr und sowas. Das ist genau das, was da passiert ist. Das negative Bauchgefühl war da, derjenige kann nicht sagen, was es war, der das gesagt hat. Aber er hat einfach dieses unterbewusste Gefühl: irgendetwas ist hier nicht stimmig. Und sobald ich irgendeine Unstimmigkeit habe und das kann-, ganz ehrlich, die falsche Krawattenfarbe in diesem Moment sein. Kein Spaß. Definitiv da ist auch eine Wirkung unterstreicht. Dann deswegen habe ich eine negative Entscheidung getroffen. Und das ist gerade Marketingumfeld total spannend, weil man weiß wie es funktioniert und wenn man das richtig einsetzen kann. Also es gibt ja drei Bereiche, wo man vermarktet und das ist: Optik, das ist Verhalten und das ist Kommunikation. Und wenn man das wirklich richtig umsetzt und wenn man weiß, wie es geht und wenn man das Bewusstsein hat, dann kann man so viel mit Kleinigkeiten erreichen. Oder eben auch andersrum: so viel kaputt machen! (Dirk Schmidt: Kaputt machen, ja.) Das ist echt faszinierend ja.
Dirk Schmidt: Carmen, sind das aus deiner Erfahrung die großen Dinge, die den Unterschied machen oder wie Du gerade gesagt hast, sind es die kleinen Dinge, die den entscheidenden Unterschied zum Erfolg machen?
Carmen Brablec: Naja, schau: Nehmen wir mal an, Du hast ein Puzzle mit 1000 Teilen. Wir setzen jetzt 998 zusammen. (Dirk Schmidt: Okay.) Und zwei vertauschen wir. Die können an ganz unterschiedlichen Stellen sein oder auch zusammen. Es fällt uns auf. Es fällt auch anderen auf, die dieses Bild noch nie gesehen haben. Einfach weil wir evolutionstechnisch darauf geprägt sind, die Fehler im Bild zu erkennen. Weil diejenigen die den Fehler, sprich den getigerten Schatten im Busch gesehen haben und vorher abgebogen sind und haben zu unserem heutigen Genpool beigetragen. Und die anderen sind gefressen.
Dirk Schmidt: In der Regel haben die überlebt?
Carmen Brablec: So sieht es aus. Genau. Deswegen sind wir von den Urzeiten her, von unserem Stammbaum so darauf geprägt auf die negativen Dinge zu gucken. Und deswegen nehmen wir sie wahr. Unterbewusst, wie Du gerade schon so schön gesagt hast. Und das bestimmt halt auch unsere Verhalten dann danach. Und dementsprechend ist es am Ende des Tages eine Summe aus vielen Kleinigkeiten. Deswegen ist das Puzzle ein schönes Beispiel dafür, das die ausschlaggebende Wirkung dann am Ende macht. Und deswegen: wenn Unternehmen, mit denen ich arbeite dann sagen: Oh mein Gott, was muss ich den jetzt alles tun? Fange bei einer Sache an und dann mache die weiter beziehungsweise schaut euch an, wohin ihr wollt: also was ist euer Ziel, wie wollt ihr wahrgenommen werden. Und meine Kunden hassen mich an Anfang dafür, weil ich sehr auf der Zielsetzung rumreite. Ja, wir haben doch aber-, nein wir machen das jetzt fix. Wir schreiben uns das jetzt auf. Wo wollt ihr hin? Als was wollt ihr wahrgenommen werden? In welcher Zeit? Was sind eure Messgrößen? Aber dann merken sie plötzlich: Ohja okay, so genau haben wir uns darüber noch nie Gedanken gemacht. Weil wenn es dann um die Konzepte geht der Vermarktung, dann merken sie plötzlich: war doch schon ganz gut, das vorher festzusetzen, weil jetzt schummeln wir nicht mehr. Dann kann man das mit dem roten Faden abgleichen an der Stelle. So und deswegen sind wir dann an der Stelle bei der Reihenfolge, wo man sagen kann: Okay, das sind jetzt die Prioritäten, das sind die kleineren oder die größeren Dinge. Auch wenn es größere Dinge sind, dann kann ich die in kleine Aufgabenbereiche runterbrechen. Projekte bestehen aus ganz vielen kleinen Teilaufgaben. Und dann ist alles wieder nicht mehr so schlimm. Dann kann man das verteilen: also auf Menschen verteilen oder auf zeitliche Ressourcen verteilen und dann ist das auch wieder machbar.
Dirk Schmidt: Das macht Sinn dann. Carmen, wenn Du dich heute nochmal treffen würdest: du bist 20, welche drei Tipps oder Empfehlungen würdest Du dir-, ja der Carmen von damals mit auf ihren Weg geben? Was würdest Du sagen?
Carmen Brablec: Welche drei Tipps? Wow, okay. Spannend. Umgib dich mit den richtigen Leuten. Weniger Fremdbestimmung, also das Thema sich von anderen die Agenda diktieren lassen. Von anderen sagen lassen: Das musst du jetzt tun und dann hinterherrennen. An der Stelle-, ich habe eigentlich mehr als drei, wenn ich darf. Ich würde viel früher mit richtig guten Netzwerken anfangen, weil Menschen, die da sind, das passt eigentlich zum ersten Punkt, die da sind, wo du hinwillst und die nicht da sind, wo du bist und darüber lamentieren, dass sie nicht weiterkommen. Das sind die falschen Menschen, mit denen man sich umgibt. An der Stelle falsch auch im Sinne von negativen Menschen. Das hat sich sehr lange und auch vermehrt hat sich das ausgewirkt. Und der letzte Punkt ist-, mal darüber nachdenken, morgen fallen mir garantiert noch andere Sachen ein, wenn ich so länger darüber nachdenke: ja, das und das wäre nun noch super gut. Aber so spontan: ich war nicht immer Strategin an der Stelle, sondern habe dann mehr aus dem Bauch heraus gehandelt. Weil ich es auch nicht besser wusste und ich hätte viel früher das, was ich heute mit meinen Kunden mache, selber in Anspruch nehmen sollen. (Dirk Schmidt: Für dich selbst?) Für mich selbst, ganz genau. Mir also einen Profi an die Hand holen, mit dem-, da Geld reininvestieren. Ich hätte dann vielleicht nicht das Ladenlokal ausgestattet mit einer gut fünfstelligen Summe, sondern das in einen Profi investiert, weil dann wäre mir sehr, sehr viel anderes Geld, was ich verloren habe, erspart geblieben.
Dirk Schmidt: Hätte das die Carmen verstanden, wenn Du zu der gesagt hast mit 20: umgib dich mit den richtigen Leuten?
Carmen Brablec: Naja, mit der Erklärung drum herum, was die richtigen Leute sind, schon.
Dirk Schmidt: Ja, also der Netzwerk-Gedanke dahinter?
Carmen Brablec: Naja, wenn wir jetzt beim Netzwerkgedanken sind: zum einen der Gedanke: die, die schon da sind, wo du hinwillst. Und auch keine Scheu davor zu haben, an die ranzugehen. Und vor allem Menschen, die positiv unterwegs sind. Die also nicht sagen: das Glas ist weniger als halbvoll. Und immer wieder-, also dieses verbissene und verbitterte an der Stelle. Das zieht einen furchtbar runter! (Dirk Schmidt: Energieräuber!) Total. Ja.
Dirk Schmidt: Und die kennen wir ja alle. Es ist ja immer schwerer jemand hochzuziehen, Menschen hochzuziehen, mitzuziehen, als runterzuziehen. Das ist ja einfacher Menschen herunter zu ziehen.
Carmen Brablec: Ja klar. Das muss man sich als Gewicht ja nur dranhängen. Und das ist auch so mein Ding so ein bisschen. Ich bin ja echt so jemand, der freiwillig jeden anzapfen lässt. Ich bin hoch energetisch, also ich bin immer wahnsinnig aufgeladen. Und das ist manchmal auch schwer, wenn ich auf der Bühne stehe, das dann Leute so: Ohh. Das ist aber viel. Dafür gebe ich dann auch gerne etwas ab. Nur manche sind dann eben so, die dann so viel saugen. Dass ich mir dann irgendwann denke: Ohh, ich brauche auch noch ein bisschen etwas. Und das ist etwas, was man echt lernen muss. Um sich davor zu schützen. Da einen Riegel vor zu schieben an der Stelle.
Dirk Schmidt: Das sind dann so Vampire, die saugen dann so an dir.
Carmen Brablec: Ja. In der Tat. Ja nicht nur an mir, sondern generell.
Dirk Schmidt: Hast Du da eine Strategie, was Du da machst?
Carmen Brablec: Ja, ich habe mich mal mit mehreren darüber ausgetauscht in meinem Podcast interessanterweise, nämlich eine tolle Gesundheitsexpertin, die mir dann eine Frage gestellt genau zu dem Thema und sagte: Carmen, was hast Du davon, wenn du denen Energie gibst? Das hat eine bei mir gemacht, wo ich mir dann dachte: So, hast Recht. So ein bisschen Helfer-Syndrom hängt dahinter und ich will, dass es jedem gut geht. Aber was habe ich davon, dass es jedem gut geht? Krankenhausaufenthalt und einen Burn-out habe ich davon so. und das war wirklich für mich so ein Moment, wo ich darüber nachgedacht habe: Muss ich denn jeden retten? Muss ich denn jeden, also jedem die Möglichkeit geben auch wieder hochzukommen, auch wenn er es gar nicht will? Also sonst würde er es ja irgendwann ja mal schaffen. Und das hat mir wirklich-, also auch da wieder Mindset hat mir da geholfen an der Stelle. Auch zu merken: okay, der saugt mir jetzt zu viel und mich dann auch zurückzuziehen. Und mir dann auch wirklich aktiv zu überlegen: will ich mit demjenigen noch zusammenarbeiten? Ich habe mich gerade dieses jahr-, ich habe eine Burn-out hinter mir. Einen ziemlich heftigen Ende 16 gehabt. Vier Monate überhaupt nicht gearbeitet. Es ging nicht. Ich habe wirklich tot im Bett gelegen und dachte mir so: das Leben ist irgendwie so langsam und schlimm. Ich habe Depressionen-, es war wirklich ganz, ganz fies. Und da habe ich in der Zeit auch echt überlegt: Okay, wie soll das alles so weitergehen? Fremdbestimmung sehr viel gewesen, sehr viel mich eben mit negativen Menschen eben auch in Netzwerken, an der Stelle auch ständig damit auseinandersetzen müssen. Ich habe auch gesagt: ich will das alles nicht mehr. Und sobald ich merke, ich bin irgendwo und ich bin da nicht willkommen. Und die streiten dann mit mir über irgendwelche Dinge, dann frage ich mir auch ganz aktiv: Okay, brauche ich dieses Schmerzensgeld? Ist es mir das wert? Meine Gesundheit, die ist es nämlich definitiv, die dahintersteht oder nicht. Und ich habe deswegen auch Posten in Verbänden aufgegeben. Ich habe deswegen mich von Partnerschaften getrennt. Und ich habe auch deswegen Kunden rausgeschmissen.
Dirk Schmidt: Ja, das kann ich nachvollziehen.
Carmen Brablec: Und ganz ehrlich Dirk: es waren die besten Entscheidungen meines Lebens.
Dirk Schmidt: Ja, aber darauf musst du erst kommen.
Carmen Brablec: Ja. Aber das tut so weh. Weil am Anfang denkst du dir so: mein Gott, ich bin jetzt gewählt worden, ich bin jetzt Präsidentin in diesem Verband. Da gucken jetzt alle auf dich. Ich kann doch jetzt nicht einfach sagen: ich gehe. Doch kann ich!
Dirk Schmidt: Das war zwar gut für dein Ego oben zu sein, aber schlecht für deine Gesundheit.
Carmen Brablec: Es ging gar nicht um mein Ego. Also ehrlich, mein Ego ist mir sowas von egal. Ich mache das auch nicht aus Prestigegründen. Ich bin da angetreten, weil ich wollte, dass dieser Verband wieder sichtbar wird. Weil ich wollte-, ich war auch in vielen anderen Verbänden auch Mitgliederwachstum mit Strategien-, nicht Strategien aber mit Kunden auch geschafft und habe gesagt: Geil, das will ich da jetzt machen. Die haben mich gefragt, ob ich da gerne helfen möchte und ich habe gesagt: mache ich. Und ich habe von meinem eigenen Vorstand, habe ich so dermaßen die Pflüge zwischen die Beine-, dieses haben wir ja schon immer so gemacht. Das kam ja auch ganz am Anfang von dir dieser Satz, wo alle sich irgendwie an Ideen oder vor allem auch an etablierten Methoden, die ich auch schon öfters umgesetzt habe, reinbringen wollte, sind im Keim erstickt worden. Das ging dann sogar so weit, dass mein Name in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wo ich dann gesagt habe: ich habe doch nicht 13 Jahre lang dafür gearbeitet diese Position, diesen Status als Experten zu haben, dass ich mich jetzt durch euch Menschen kaputt machen lasse. Dann habe ich gesagt: Ich gehe jetzt! Ich habe auch gemerkt, da hat auch meine Gesundheit daran gelitten hat und alleine, wenn E-Mails von so gewissen Personen aufgepoppt sind, hatte ich Magenschmerzen. Also da habe ich richtige physische Schmerzen gehabt. War dann beim Arzt, alles in Ordnung. Ich bin sogar ins Krankenhaus eingewiesen worden wegen Verdacht auf ganz schlimm. Aber ich habe nichts. War überhaupt nichts. Also ich bin jemand, der sehr sensible ist für- und emotional passte ganz gut, wo ich dann eben gesagt habe und dann hat mein Körper sofort reagiert. Und wenn ich darauf höre und dann auch interpretiere: Okay, aus welcher Richtung kommt das jetzt? Und ich deswegen seitdem auch wirklich sehr, sehr aktiv Zuhöre, was passiert: drückt es mich irgendwo, habe ich Verspannungen und dann weiß ich: okay, dann kann ich jetzt entscheiden, was ich jetzt daraus mache.
Dirk Schmidt: Das hast Du aber erst gelernt durch den Schmerz? Durch den Burn-out wahrscheinlich?
Carmen Brablec: Gut, ich hatte-, der Vorteil auch hier wieder beim unten angekommen sein, dass ich diese Zeit hatte. Weil ich habe ja nichts zu tun gehabt, mir darüber Gedanken zu machen: Warum ist das so? So. Und ich habe dann einfach alles für mich so durchanalysiert, mir E-Mails durchgelesen, mir Situationen nochmal durch den Kopf gehen lassen, Ich bin ein sehr visueller Mensch. Das heißt, ich kann mir das alles mir wirklich nochmal vor dem geistigen Auge wie so ein Film ablaufen lassen: wie mich jemand angeguckt hat, was er gesagt hat, welche Emotion dahinter war. Da habe ich ein riesen Talent für an der Stelle auch. Das ist nicht unbedingt das beste, weil man sich gerne auch mal in so Situationen hin versteift an der Stelle. Ist aber sehr gut für die Reflektion. Und ich dann so gesehen habe: das sind so die Muster, die dahinter sind. Muster erkennen ist sehr wertvoll, wenn es um Motivation oder Veränderungsprozesse geht. Und ich dann einfach gesagt habe: will ich nicht mehr. Ich will das nicht mehr. Und ganz bewusst eine Entscheidung getroffen habe. Und dann E-Mails geschrieben habe, Telefonate geführt habe und mich getrennt habe. Und nach jeder Trennung-.
Dirk Schmidt: Fliegt dein Energielevel bestimmt sehr?
Carmen Brablec: Total. Es wurde wie wenn diese Säcke voller Steine, die mir auf den Rücken und an den Füßen hingen, nach und nach abgestoßen wurde. Das ist so ein bisschen wie so ein Heißluftballon, der so seine Sandsäcke fallen lässt, damit er aufsteigen kann. So. Und seitdem-, also seit Mitte letzten Jahres, dann habe ich auch nochmal mit einem ganz tollen Coach, den ich kennengelernt habe, gearbeitet, wo wir den Rest nochmal aufgelöst haben. Ganz ehrlich: der hat auch gesagt in den Monaten, in denen er mit mir gearbeitet hat: so viele Veränderungen, so schnell, das hat er so noch nie erlebt gehabt. Auch geschäftlich ist es auch bei mir durch die Decke gegangen ist seitdem, auch Ideen, die ich umgesetzt habe. Ich habe auch ganz klar gesagt: ich mache auch nur so Sachen, die alle ganz eng zusammenhängen und egal was jetzt reinkommt, egal was toll ist an Ideen reingekommen, wenn es nicht in diese vier Abteilungen passt- (Dirk Schmidt: Sagst Du Nein?) Dann bin ich raus.
Dirk Schmidt: Ja. Super. Bist Du konsequent?
Carmen Brablec: Ja total. Und diese Konsequenz führt dann dazu, dass alles viel erfolgreicher ist, dass jedes an sich stimmiger ist, dass meine Kunden viel, viel mehr davon haben, ich happier bin und ja stressloser. Das ist total schön. Das ist so einfach. Wenn man mal darüber nachdenkt.
Dirk Schmidt: Ja. Wie wichtig ist der Spaß bei dem tun, was Du machst?
Carmen Brablec: Jeder Tag, an dem man nicht lacht ist ein verlorener Tag. Also man kennt mich nicht als eine Person, die nicht lacht. Immer. Das ist so mein Naturell an der Stelle. Ich genieße das Leben, ich liebe es und ich weiß, wenn ich so ein Tag habe, wo ich grummelig bin, dass etwas sehr, sehr schief läuft, dass ich immer etwas ändern muss an der Stelle. Also das ist für mich schon so eine Grundeinstellung.
Dirk Schmidt: Aber sind deine Kunden auch immer alle so drauf? Es gibt ja auch andere, die lachen nicht jeden Tag. Und für dich gehört Arbeit und Spaß nicht immer so zusammen. So gibt es ja auch deutsche Unternehmen.
Carmen Brablec: Das stimmt. Das stimmt. Also gerade bei Trainings ist so das erste-, ich bin auch viel an Unis unterwegs und sage den Studenten auch: neben vielen anderen Verhaltensweisen und Regeln, die wir so für den Tag haben, gehört Spaß auch immer mit drauf. Ihr werdet nichts lernen, wenn ihr nicht Freude daran habt. Ihr werdet auch nichts umsetzen, wenn ihr damit Schmerz verbindet anstatt Freude, Spaß und Leidenschaft auch. Und das ist halt auch der Bereich, den mich auch immer am Leben erhalten hat, dass ich weiter in diese Sachen gegeben bin, für die ich absolute Leidenschaft habe. Ich liebe das Thema Markenentwicklung, ich liebe das Thema Strategieaufbau. Und das ist auch das, was meine Kunden dann auch mitbekommen, weil die können mich morgens um drei Uhr anrufen mit einer Fragestellung und ich habe Ideen für die. Auch wenn ich gerade mitten verpennt, es sei es morgens um sechs sitze ich teilweise noch vorm Rechner und arbeite, weil ich so eine Nachteule bin. Aber dafür bin ich dann morgens dann eher spät unterwegs (Dirk Schmidt: Dann schläfst Du morgens ein bisschen länger.) Naja gut, aber dafür habe ich einen anderen Rhythmus an der Stelle. Da ist es dann auch okay, wenn Kunden bis um elf Uhr warten mich zu nerven anzurufen. Da war mal so ein Gentlemen-Agreement, was das anbetrifft. Ja, das funktioniert in dem Bereich auch.
Dirk Schmidt: Das hat schon die Harvard University in einer Studie festgestellt, dass Menschen 25 Prozent, also bis 25 Prozent mehr lernen, wenn sie Spaß an der Arbeit haben. (Carmen Brablec: Ja, absolut.) Und ich glaube auch in Unternehmen, da fehlt oft der Spaß und die Freude beim Tun. Die Menschen werden produktiver, die hätten eine größere Unternehmensbildung, wenn die Spaß bei ihrem Tun hätten, die Fluktuation würde sinken.
Carmen Brablec: Da sprichst du einen tollen Bereich an und zwar das Thema: weil Spaß hat auch etwas mit dem Warum tun, finde ich. Also wenn ich etwas tun muss, was ich nicht verstehe, warum ich das tue, finde ich schnell keinen Spaß daran, weil das ist auch wieder etwas von oben herab ist. Und das ist auch etwas, was ich-, gerade wenn bei dem Thema Markenbotschafter bin, als interner oder externer Markenbotschafter entwickle, ist für mich immer ganz wichtig, dass Mitarbeiter verstehen warum haben wir die Markenentwicklung jetzt gemacht. Was sind denn die Werte des Unternehmens? Wenn die sich damit identifizieren können, dann haben wir plötzlich auch eine viel höhere Bereitschaft nicht nur dieses nine-to-five Geschichte zu machen. Hallo, das ist gerade ein wunderbares Beispiel Mitarbeiterzufriedenheit, die jedes Jahr gezogen wird, wer über 60 Prozent der nine-to-five Job haben und am Ende auch interne Bombenleger, wie ich sie gerne nennen. Die also nicht nur unzufrieden sind, sondern auch aktiv gegen das Unternehmen arbeiten, weil gegen ihre Werte gearbeitet wird. Weil ich einem Menschen, der teamorientiert ist, doch nicht in ein Umfeld stecken, was hoch wettbewerbsorientiert ist. Der geht dann da kaputt. Im wahrsten Sinne des Wortes. So, deswegen fängt das schon an beim Einstellungsprozess. Das fängt ja schon an bei der Verschriftlichung des Bewerbungsverfahrens, das ich ganz klar auch kommuniziere: ich bin brauche so und so ein Typus. Lufthansa hat es jetzt gerade in einem wunderbaren Interview auch geschrieben: die gehen jetzt total digital und verändern komplett ihr Mitarbeiterbild beziehungsweise wen sie einstellen werden und haben gesagt: wir brauchen Menschen, die digital denken und digital handeln oder gehen. Das ist sehr krass. Aber das ist nun mal die Zukunftsvision an der Stelle. Und dementsprechend auch sagen: es ist nicht mehr so wichtig, was die können, weil das kann man denen intern alles beibringen. Sondern es geht wirklich da drum, ob sie bereit sind in die digitale Welt zu gehen, ob sie dafür offen sind und bereit sind auch etwas lernen zu wollen an der Stelle auch wieder das Mindset. Und das haben wir in jedem Bereich auch, gerade was das Thema Motivation und persönliche-, ja Möglichkeit gibt wieder aufzustehen.
Dirk Schmidt: Du hast so schön gesagt, dass die Mitarbeiter auch ein Warum brauchen. (Carmen Brablec: Ja.) Ist dieses Warum so eine Vision?
Carmen Brablec: Gut. Klar. Also im Unternehmenszusammenhang reden wir ja von einer unternehmerischen Vision. Oder eine Mission wird ja sehr gerne in Personalunion genannt, was es ja nicht ist. Ich habe dazu mit-, oh Gott jetzt habe ich schon wieder so einen Namenshänger, wie peinlich, ich und Namen ist immer so-, Holger Eckstein sorry, sorry Holger. Mit dem Holger Eckstein eine wunderbare Podcastfolge eben auch zum Thema Sinn und Erfolg und so was gemacht. Also gerne mal reinhören, weil die ist klasse. Die hat bei mir auch wahnsinnig viel intern auch bewegt. Wo wir diese Begriffe mal auseinanderklamüsert haben und auch so dieses wenn Sinn gelingt. Also wenn ich kein Sinn in meinem Handeln habe, dann bin ich irgendwann nur noch ein Roboter. So das ist halt ein großer Unterschied.
Dirk Schmidt: Der Sinn kommt ja von innen das ist so eine intrinsische Motivation. (Carmen Brablec: Ganz genau.) Aber dann willst du ja etwas und alles andere kommt meines Erachtens nach außen. Dann musst du ja etwas. Und dieses müssen ist etwas Mittelfristiges und dauerhaft ist das demotivierend.
Carmen Brablec: Das ist Zwang. Das ist genauso wie bei einem Sportler. Wenn der einen Marathon läuft und der kann nach Kilometer 20 nicht mehr, der hat dann nicht dieses ‚ich muss noch‘, sondern ‚ich will‘ ja. ‚Ich überwinde den Schmerz, ich spüre den nicht mehr, ich renne jetzt einfach weiter‘. Dann ist das absolut-, dann wird der Körper quasi nochmal neu programmiert. Und es geht. Und das ist genauso im vermarkten. Ich finde das immer so lustig wenn meistens bringen mich die Vertriebler in das Unternehmen. Ich habe noch nie beim Einkauf gesprochen. Ich habe auch noch nie Preise feilschen müssen, weil ich immer dementsprechend zum Entscheider gelotst werde. Ich liebe das. Danke noch einmal dafür. Und die dann auch an der Stelle-, jetzt habe ich einen Hänger klasse, ich muss nochmal kurz einen Schluck trinken. Wo waren wir gerade? Ach genau: Leidenschaft. So die dann-, die Vertriebler, die mich deswegen reinholen, dann einfach sagen: Wir kommen so mit dem, was wir tun nicht mehr weiter. Es tut einfach nur noch weh. Das Nein am Telefon zu kassieren, das zwanzigste Angebot zu schreiben, das einfach nicht funktioniert. Ja und dann ist so: ich sage ja eigentlich nicht, dass mein Marketing nicht funktioniert, aber ich komme mit meiner Akquise nicht mehr weiter. Deswegen probiere ich es mal. Und sie haben Recht: Marketing funktioniert in vielen Fällen nicht, weil es falsch gemacht wird. Was auch leidenschaftslos gemacht wird, sondern wir machen einfach mal so etwas. Und vor allem nicht mit der richtigen Strategie dahinter. Ein schönes Beispiel ist die Wupperthaler Schwebebahn: so ein Waggon habe ich mir sagen lassen von einem Wupperthaler Unternehmer, in Plakatwerbung auf einem Waggon für ein Jahr 25000 Euro. Wo ein mittelständischer Unternehmer schon ein bisschen zuckt, aber sagt; machen wir! War eine gute Investition. Wenn man jetzt einmal einen Wupperthaler fragt: guckt ihr euch die Waggons an? Dann sagen die: Nein. (Dirk Schmidt: Es guckt keiner nach oben.) Ich weiß ja, dass es den gibt. Es ist kein Highlight mehr. Der fährt genauso wie das Auto an mir vorbei. Das heißt diejenigen, die ich erreichen will, die Lokalen Rechtsanwälte, die Zahnärzte meinetwegen, die erreichen die Leute nicht. Weil die gucken nicht. Das heißt ich habe damit hundert prozentigen Streuverlust. Das ist rausgeschmissenes Geld. Die, die gucken, das sind die: Ach, schau mal was für eine Schwebebahn, ich komme aus einer anderen Stadt. Das sind die Gäste. Aber ein Gast geht aber nicht-, vielleicht im Notfall zum lokalen Zahnarzt, aber nicht zum lokalen Rechtsanwalt. Es sei denn es ist eine Koryphäe und da pilgern die Leute hin. Da brauchen die aber auch keine Wupperthaler Schwebebahn-Beklebung. Und das ist dann der Punkt, also die Dinge richtig-, die richtigen Dinge richtig tun. Und auch mit der Leidenschaft dahinter. Ich muss auch jemanden im Unternehmen haben, der für so etwas verantwortlich ist, der Bock hat darauf. Weil deswegen ist das immer schön mit Vertriebler zu arbeiten, weil die einfach wissen: wenn wir jetzt eine Kleinigkeit verändern, dann rufen die Kunden bei uns an. Dann habe ich weniger schlaflose Nächte, das sitzt bei denen so am Herzen. Das ist wie so eine Stahlklammer, die entweder weiter wird oder enger. Und dann sagen sie: Probiere ich, mache ich, funktioniert, genial machen wir weiter. Das ist wie so ein Sportler, der sagt: Okay Training läuft. Ich merke Muskulatur baut sich auf, ich mache weiter an der Stelle. Das macht für mich dann natürlich mega Spaß. Auch zu sehen, dass sich etwas verändert. Und dass die dranbleiben.
Dirk Schmidt: Kannst Du mir, Carmen, vielleicht fünf Punkte noch nennen, was so eine starke Marke ausmacht?
Carmen Brablec: Was eine starke Marke ausmacht? (Dirk Schmidt: Ja.) Als allererstes gibt es zwei Grundvoraussetzungen, um eine Marke überhaupt zur Marke machen also zu werden: Expertise. Deswegen sind Startups immer so ein bisschen schwierig, was das anbetrifft. (Dirk Schmidt: Das fehlt ja da.) Ja, es sei denn ich habe Menschen, die bauen ein Startup auf mit einer Expertise, die sie mitbringen quasi, die sie reinvestieren. Dann haben wir die Koryphäen, nehmen wir Steve Jobs als Beispiel für Apple. Ja also Expertise ist wichtig. Ich muss auf bereits bestehende Erfolge zurückgreifen können beziehungsweise mit denen arbeiten. Kunden nutzen und nicht Umsatz. Wenn ich mit dem Dollarzeichen im Auge zu meinem Kunden gehe, werde ich nicht als Marke wahrgenommen. Eine Marke – um vielleicht mal die Begrifflichkeit hier zu benennen- Marke ist-, den Markenstatus habe ich erreicht, wenn ich ein einzigartiges und positives Abbild, deswegen Image, bedeutet in dem Bereich, in dem ich arbeite, wenn ich ein Abbild auf der geistigen Festplatte innerhalb einer Zielgruppe erreicht habe. Wir reden hier nicht von der Urkunde von dem Markenpatentamt: Hurra, sie haben ein Markenabzeichen eingetragen. Das ist eine ganz andere Geschichte.
Dirk Schmidt: Das ist keine Emotion.
Carmen Brablec: Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich habe damit juristisch, also im juristischen Fachbereich ein Recht erlangt dieses Zeichen zu nutzen, um meine Marke zu kennzeichnen. Ich habe damit aber noch überhaupt-, kaufmännisch gesehen ist die andere Seite, nicht das Recht erlangt auf der geistigen Festplatte meiner Zielgruppe angekommen zu sein. Das muss ich mir erarbeiten. Das ist der Grund warum große Marken wie Coca-Cola, wie Audi ja oder andere, die wir jeden Tag im Fernsehen, in Zeitschriften, überall sehen immer noch Geld investieren, weshalb RedBull immer noch Geld investiert. …#00:30:30# weil da kennen wir Kosmetik-Marken darüber, always, Pampers, Hygienemarken-Artikel darunter, die geben pro Jahr 1,3 Milliarden Dollar für ihr Marketing aus. Obwohl die jeder Mensch kennt.
Dirk Schmidt: Obwohl sie schon so bekannt sind.
Carmen Brablec: Genau. Es geht aber darum, sich immer und immer wieder davon zu befreien. Wir sind hier bei dem Autopiloten, über den wir ganz am Anfang gesprochen haben. Der Autopilot braucht immer wieder Futter. Wenn der immer wieder neue Verhaltensweisen kennenlernt, sprich eine neue Marke diesen Platz einnimmt, dann ist es nicht mehr Tesla , sondern dann sage Roller dazu. Ja jetzt ein blödes Beispiel. Aber du weißt, was ich meine an der Stelle. Das heißt, das wird dann ersetzt in dem Moment. Und dann funktioniert das halt nicht mehr. Und deswegen muss das kontinuierlich und konsequent durchgeführt werden. Und das ist das Geheimnis für starke Marken. Das sind jetzt drei Hauptbereiche gewesen, an der Stelle noch fünf. Okay, ich fasse mal zusammen: erstens Expertise, zweitens Kunden nutzen, drittens positiv, das war jetzt bei diesem positiven und einzigartigen System, also über die gibt es auch eine schöne Podcastfolge von mir. Hört da mal rein, es wird nicht so lange dauern. Kontinuität und Konsistenz. Konsistenz bedeutet: Schulz-SPD ist ein schönes Beispiel wie man es nicht macht: Wir werden niemals in die Große Koalition eintreten. Es dann aber doch zu tun, ist inkonsistent. Inkonsistenz bedeutet: ich kann jemanden nicht vertrauen. Eine Marke, wenn die sagt: man steht für Qualität und verkauft vergammelte Produkte, ja funktioniert nicht. Das ist jetzt ein extremes Beispiel.
Dirk Schmidt: Spiegelt das das Vertrauen der Konsumenten oder der Interessenten?
Carmen Brablec: Automobil-Branche: wunderbares Beispiel gerade ja mit diesen ganzen Abgabeskandal und so was. Es gab sogar eine Studie, wo die-, ich weiß gar nicht mehr wer es war, Studenten mit Abgasen wirklich in einen Raum gesetzt haben und da mal fest-, ist ja Wahnsinn, da wurden Menschenversuche gemacht. Irre! So und das hat ganz eklatant der Marke geschadet, weil das ist nicht mehr Freude am Fahren oder Vorsprung durch Technik oder was auch immer war und das natürlich vollkommen gegen die Marke gearbeitet hat. Die haben aber auch Milliarden-Budgets um das wieder auszumerzen. Das hat der Mittelstand nicht. Der muss dann aufpassen, dass eben Kleinigkeiten nicht zu eklatant großen Geschichten werden. Schauen wir uns-, um da noch einmal ein Beispiel zu nennen, Fußball an: Mesut Özil und Kompagnon, die dann beim türkischen Staatspräsidenten da waren, das ist wochenlang durch die Presse gegangen. Und wochenlang haben sich die Pressevertreter vom DFB und anderen-, auch hier von den lokalen Vereinen dagegen jetzt Interviews führen müssen, um das alles wieder kleinzumachen. Da ist auch wahnsinnig viel Zeit dabei rumgegangen, anstatt sich auf die WM vorzubereiten.
Dirk Schmidt: Ja, unnötige Energie, ja? Absolut. Ja. Woran scheitert denn oft-, woran scheitert der Mittelstand oder auch Freiberufler oder wer auch immer am Aufbau einer Marke? Hast Du da-, hast Du da Erfahrungen?
Carmen Brablec: Ja. Gießkannen. (Dirk Schmidt: Zu breit?) Nein. Mal ein bisschen hier, mal ein bisschen dort. Und nichts richtig. Und dementsprechend auch ohne Strategie.
Dirk Schmidt: Also Strategie ist die-.
Carmen Brablec: Ja, was heißt denn Strategie? Strategie bedeutet, dass ich auf ein Ziel gerichtet, mehrere Handlungen ausrichte. Also quasi Prozesse einrichte. Also, wenn ich das aber nicht habe, wenn ich weiß, was ich morgen mache, wenn etwas passiert, sondern mal gucken, was ich dann tue, wie ich dann drauf bin. Dann funktioniert das nicht. Das heißt strategisch gesehen ist ein langfristiger Handlungsstrang, den ich mir vorher schon überlege, weil ich weiß, wenn das passiert, wenn dann-, ja das ist das, was in der IT-Branche Programmierung ist. Also eine Wenn-Dann-Schleife, wenn dieses Ereignis eintrifft, dann passiert das. Oder ich habe X-Alternativen dann dazu. Aber nur so funktioniert das auch. Was ist wenn ich ein Unfall habe, dann geht der Airbag auf. Bin ich angeschnallt so? Das sind dann diese Schleifen, die dahinter sind. Das sind eben Dinge, die nicht funktionieren. Und alles, was ich jetzt in den fünf Punkten genannt habe, wenn das nicht da ist, dann auch. (Dirk Schmidt: Dann scheitert das.) Ein Punkt-, nicht der wichtigste, aber einen sehr, sehr wichtigen und zentralen ist das Thema Werte. Das was, ich habe vorhin gesagt Ziele, Ziele sind wichtig, um mich zu fragen: ist das, was ich gerade tue, bringt mich das meinem Ziel näher? Dann kann ich entscheiden ob Ja oder Nein. Bei den Werten ist es genauso für das Marketing. Werte sind dafür da, um abzugleichen ob das, was ich gerade hier als Entscheidungsmöglichkeit habe, sagen wir mal Facebook oder Twitter zu nutzen, um jetzt mal ein ganz banales Beispiel zu nehmen, kann ich mit meinen Werten abgleichen: passt das oder passt das nicht? Wenn es nicht passt, dann habe ich eine ganz klare (Entscheidungsmatrix an der Stelle. Und die Werte sind mein roter Faden für meine komplette Vermarktungskonzeption. Wenn ich die nicht habe, 90 Prozent der Unternehmen, arbeiten mit einer Kultur, die sie nicht gewusst haben gerade im Mittelstand. Wenn ich die frage: Was sind deine Werte? Dann kommt sowas wie innovativ, kundenorientiert, kompetent. Die größten Buzz-Words, die es gibt. Alles und nichts bedeutet das. Und ist im Grunde sofort verpufft. Und das ist etwas im Unternehmen daran arbeiten und daran alles ausrichten, dann haben sie 50 Prozent der Miete schon gemacht.
Dirk Schmidt: Ja, dann ziehen sie auch die Mitarbeiter mit nehme ich an.
Carmen Brablec: Ganz genau. Ich habe gerade ja schon von dem Einstellungsgespräch-, ja Thema teamorientiert und-, na, leistungsorientiert ist genau das Thema. Das sind Werte. Wenn ich genau weiß: wir suchen einen Teamplayer, dann brauche ich keinen einzustellen, der ein Ellenbogenmensch ist, weil der wird in dieses Team in Unruhe bringen an der Stelle. Genau, das sind Werte an der Stelle. 100 Prozent.
Dirk Schmidt: Die brauchen wir ja auch im normalen Leben. (Carmen Brablec: Jeder.) Jeder Mensch braucht seine Werte. Das hat sehr viel Spaß gemacht mit dir.
Carmen Brablec: Ja wahnsinnig. Danke. Wir haben ja schon gesprochen. Das war so kurzweilig.
Vielen Dank, dass Du da warst. (Carmen Brablec: Gerne.) Ich wünsche dir noch alles Gute. Viel Erfolg auf deinem Weg. Und ganz viele tolle Kunden, mit denen Du Spaß hast. (Carmen Brablec: Ja.) Danke. (Dirk Schmidt: Danke auch.) Das war das zweite Teil des Interviews mit der Marken-Expertin Carmen Brablec. Weitere Informationen über Carmen findest du wie immer in der Podcastbeschreibung. Am Ende dieses Podcasts möchte ich dir noch ein ganz persönliches Angebot machen: wenn du auf deinem Weg etwas von mir lernen willst, dann komme zu meinem Tagesseminar ‚Gewonnen wird im Kopf‘. Weitere Informationen über das Seminar findest du auf meiner Website www.dirkschmidt.com. Wenn du zu meinem Seminar kommen möchtest und noch einen Bonus erhalten willst, dann schreibe uns davor eine E-Mail an management@dirkschmidt.com und schreibe uns, dass du diesen Podcast hier gehört hast. Du erhältst dann von uns eine Benachrichtigung mit einem entsprechenden Bonuscode. Ich freue mich sehr mit dir auf einen fantastischen Tag bei meinem Seminar ‚Gewonnen wird im Kopf‘. Und ich kann dir jetzt schon versprechen: du wirst diesen Tag niemals in deinem Leben vergessen. Meine Bitte: wenn dir diese Folge gefallen hat, hinterlasse mir eine 5-Sterne-Bewertung, ein Feedback und abonniere diesen Podcast. Ich danke dir. Vielen lieben Dank, dass du dabei warst. Und wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Dein Dirk.