


Gewonnen wird im Kopf. Verloren auch. Wenn Sie trotz Bauchgefühl und einem Drehbuch fürs Kopfkino nicht an Ihr Ziel gelangen, könnten Sie den Kopf in den Sand stecken. Oder Sie machen es wie 15 Prozent unserer Umfrage-Teilnehmer und finden heraus, wie Niederlagen zu Chancen werden. Und starten einfach neu.
Dürfte der Mensch keine Fehler machen, wären wir vermutlich längst ausgestorben. Denn Fehlschläge zeigen uns, dass bestimmte Entscheidungen konkrete, fühlbare und manchmal schmerzhafte Folgen haben können.
Ein Kind, das nur gesagt bekommt, die Herdplatte sei heiß, wird diese Gefahr hinnehmen, aber Ursache und Wirkung nicht verstehen. Ein Kind, das die Herdplatte anfasst, wird es nie wieder tun.
Dieser Herdplatten-Effekt zieht sich durch unser gesamtes Leben. Und ist ein unersetzlicher Lehrmeister für unseren Erfolg. Niederlagen machen uns deutlich, welche Handlungen und Entscheidungen dazu führen, dass es überhaupt so weit kommen kann. Und bieten uns damit gleichzeitig das Framework für einen Lernprozess: Was muss ich beim nächsten Mal (nicht) tun, um ein erneutes Scheitern zu vermeiden? Über die Wichtigkeit der Niederlage gibt es zahlreiche Studien aus verschiedenen Berufszweigen.
Das klingt in der Theorie einleuchtend, macht sich in der Praxis jedoch schwer. Denn das Gefühl, ein Loser zu sein, stellt sich zwangsläufig ein. Gut so!
Niederlagen nagen an unserem Innersten und stellen unser Selbstwertgefühl auf die Probe – vor allem, wenn der Misserfolg unser Leben nachhaltig beeinflusst. Das auszuhalten, gehört zu den größten Errungenschaften, die wir im Laufe unserer Persönlichkeitsentwicklung erlernen.
Die sogenannte Frustrationstoleranz bewahrt uns davor, Niederlagen persönlich zu nehmen. Aber auch diese Toleranz müssen wir praktisch erwerben und ausbauen. Und zwar durch Misserfolge. Nur so werden wir irgendwann zum gekonnten Loser, der zwei Dinge beherrscht:
Erstens weiß er, dass eine Trauerphase angebracht und nötig ist. Der kurze Rückzug ins Schneckenhaus und das Aushalten des Infragestellens des eigenen Selbst ist ein Reinigungsprozess für den Geist. Zweitens ergibt die anschließende Analyse der Niederlage, dass der gekonnte Loser vielleicht etwas falsch gemacht hat, aber nicht grundsätzlich falsch ist.
Für diese Analyse nutzen Sie im Grunde die gleichen Techniken, die Sie für Ihre Motivation und Ihre Erfolgsprogrammierung kennen. Falls Sie dafür eine Auffrischung brauchen, besuchen Sie den Vortrag von Dirk Schmidt zum Thema „Du bist das Produkt“ oder gönnen Sie sich einen Leseabend mit dem gleichnamigen Buch.
In „Du bist das Produkt“ lautet die wichtigste Erkenntnis zum Umgang mit Niederlagen: Sie bestehen genauso aus Teilschritten wie Ihr Weg zum Erfolg. Doch statt auf einen Misserfolg zuzuarbeiten, gehen Sie Schritt für Schritt davon weg und nutzen die Erkenntnisse über Ihre Fehler, um einen neuen Erfolgspfad einzuschlagen. Schließlich wissen Sie jetzt, dass die Herdplatte wirklich heiß ist.